Zonierung für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen – ZÜRS Geo und die Versicherbarkeit von Elementarrisiken.

Risikomanagement
Versicherungsmanagement
Überschwemmung und Starkregen

Wer sich mit der Versicherung von Naturereignissen in der Sachversicherung in Deutschland beschäftigt, stößt über kurz oder lang auf das Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen, kurz ZÜRS Geo, des Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und hat ggf. bereits Unterschiede in der Versicherbarkeit von Risiken, der Bepreisung sowie der Vereinbarung von Selbstbeteiligungen festgestellt. Über das ZÜRS-System möchten wir heute im Rahmen unseres Beitrags informieren, um das Verständnis auf Seiten der Versicherungsnehmer*innen für entsprechende Entscheidungen zu erhöhen.

Bei ZÜRS Geo handelt es sich um ein Geoinformationssystem zur Einschätzung von Naturgefahren. Es bündelt versicherungsrelevante Daten und liefert den Versicherern eine einheitliche Grundlage zur Risikobewertung. Dabei weist das System standortbedingte Gefährdungen durch eine adressgenaue Einschätzung aus. Die Standortsuche wird durch über 55 Millionen Gebäudedaten ergänzt, wodurch eine umfassende Gefährdungsanalyse möglich wird.

Die Risikobewertung für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen wird in ihrer Standard-Anwendung von nahezu allen Marktteilnehmern in Deutschland genutzt.

Die Gefahren, Überschwemmung, Rückstau und Starkregen werden im System selbst entsprechend unterschiedlich behandelt.

Das System ist dabei in vier Gefährdungsklassen für die Gefahr „Überschwemmung“ untereilt. Jede Zone beschreibt die allgemeine Gefährdungssituation, abhängig einer statistischen Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses, welches zu einem Schaden führen kann. Die Daten der amtlichen Überschwemmungsgebiete und der Hochwassergefahrenkarten werden in Zusammenarbeit mit den Behörden der Wasserwirtschaft jährlich aktualisiert.

  1. Nach gegenwärtiger Datenlage nicht vom Hochwasser größerer Gewässer betroffen: GK 1
  2. Statistisch seltener als einmal in 100 Jahren ein Hochwasser: GK 2
  3. Statistisch einmal in 10 bis 100 Jahren ein Hochwasser: GK 3, sowie
  4. Statistisch einmal in 10 Jahren ein Hochwasser: GK 4

Die Starkregen- und Rückstaugefahren, welche auch abseits von Gewässern zu hohen Schäden führen können, können dank ZÜRS Geo ebenfalls entsprechend eingeschätzt werden. Hier werden die Gefährdungszonen in insgesamt drei Zonen eingeteilt.

  1. Gebäude liegt auf einer Kuppe oder am oberen Bereich eines Hangs -> SGK 1 (geringere Gefährdung)
  2. Gebäude liegt in der Ebene oder im unteren/mittleren Bereich eines Hangs, aber nicht in der Nähe eines Bachs -> SKG 2 (mittlere Gefährdung)
  3. Gebäude liegt im Tal oder in der Nähe eines Bachs ->SGK 3 (hohe Gefährdung)

Nicht versicherbare Risiken in Zone 4: In der Sachversicherung lassen sich Risiken in ZÜRS Zone 3 oder 4 oftmals gar nicht gegen Elementargefahren versichern. Aktuell liegen Risiken in Deutschland relativ selten in Zone 3 und Zone 4. Dennoch benötigen Versicherungsnehmer*innen im Fall der Fälle gute und vor allem bezahlbare Versicherungslösungen. Als Versicherungsmakler bieten wir hier einen marktweiten Überblick und können entsprechende Lösungen für Risiken in GK 3 und 4 darstellen.

Darüber hinaus unterstützt ein solches System Kunden bei der Standort-Auswahl und der Risikoeinschätzung. Haben Sie Fragen zur Versicherung von Elementarrisiken? Sprechen Sie uns gerne an.

 

 

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