Die Herausforderung für Amazon-Händler mit Blick auf Haftung und Versicherung.

Amazon hat seine Regeln verschärft und verlangt von den Händlern, die monatlich einen Bruttoumsatz von 5.000 Euro überschreiten, den Nachweis einer Betriebshaftpflichtversicherung. Eine wesentliche Neuerung ist dabei, dass Amazon selbst als zusätzlicher Mitversicherter in diese Versicherungspolicen aufgenommen werden muss. Diese Bedingung stellt viele europäische Versicherer und Händler vor Herausforderungen, da dies in Europa unüblich ist und rechtliche Komplikationen mit sich bringt.
Die Herausforderung für europäische Händler und Versicherer.
Im angelsächsischen Raum sind diese Anforderungen für Nutzer und Vertragspartner von Handelsplattformen wie Amazon bereits seit Jahren gängige Praxis, insbesondere in Bezug auf Produkthaftung und Deckung durch die Betriebshaftpflichtversicherung. In Europa hingegen ist es selten, dass ein Dritter, wie in diesem Fall Amazon, als Mitversicherter in eine Betriebshaftpflichtversicherung aufgenommen wird, denn hier gibt es Besonderheiten zu beachten:
Wer als Mitversicherter in eine Versicherung aufgenommen wird, hat dieselben Rechte und Pflichten wie der eigentliche Versicherungsnehmer. Dies umfasst Kündigungsrechte, Beitragszahlungspflichten sowie die Erfüllung von Obliegenheiten vor und nach einem Schadeneintritt, einschließlich der Meldepflichten bei Risikoänderungen.
Diese rechtlichen Implikationen machen es europäischen Versicherern schwer, eine solche Bedingung zu akzeptieren und in ihre Policen zu integrieren. Die Forderung von Amazon als Mitversicherter in den Policen der Händler hat ihren Ursprung im Geschäftsmodell von Amazon und dem Bedürfnis des Konzerns, sich vor Haftungsrisiken zu schützen, bzw. diese zu minimieren.
Hintergrund der neuen Anforderungen
Amazon verfolgt mit dieser neuen Regelung das Ziel, seine eigene Haftung zu minimieren. Die Notwendigkeit von Amazon der Erweiterung der Betriebshaftpflichtversicherung für Händler, die Amazon als zusätzlichen Mitversicherten einschließt, ergibt sich insbesondere aus zwei Szenarien:
- Direkter Vertrieb durch Amazon: Viele Produkte werden auf der Plattform so präsentiert, dass der Kunde glauben könnte, Amazon selbst sei der Verkäufer, obwohl das Produkt tatsächlich von einem Drittanbieter stammt. Dadurch könnte es zu einer Verwischung der Verantwortlichkeiten kommen.
- FBA-Modell (Fulfillment by Amazon): Händler, die das FBA-Modell nutzen, lagern ihre Produkte in Amazon-Lagern und lassen Amazon den Versand und den Kundenservice übernehmen. In bestimmten Rechtsprechungen könnte Amazon als "Quasi-Hersteller" angesehen werden, was bedeutet, dass die Plattform für Produkthaftungsschäden haftbar gemacht werden könnte.
Die Betriebshaftpflichtversicherung schützt traditionell vor Schäden, die durch Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens verursacht werden. Mit den neuen Anforderungen will Amazon sicherstellen, dass es auch bei solchen rechtlichen Unsicherheiten und potenziellen Haftungsfällen abgesichert ist. Dies schließt auch potenzielle Kosten im Zusammenhang mit Rückrufaktionen ein, falls ein über Amazon verkauftes Produkt Mängel aufweist.
Lösungsansätze für Online-Händler: Angebote von S&P Schulz & Partner Versicherungsmakler.
S&P Schulz & Partner Versicherungsmakler bietet zusammen mit seinen Partnerunternehmen spezialisierte Lösungen , um den Anforderungen von Amazon gerecht zu werden und gleichzeitig die Interessen der Händler zu schützen. Die Anpassung der Betriebshaftpflichtversicherung und die Integration von Amazon als Mitversicherter erfordern dabei spezifische Fachkenntnisse und eine sorgfältige Vertragsprüfung. Die folgenden Schritte werden empfohlen:
- Anpassung der Versicherungspolicen: Es ist wichtig, dass die Versicherungspolicen die spezifischen Risiken abdecken, die durch den Vertrieb über Online-Marktplätze wie Amazon entstehen. Dies umfasst spezielle Produkthaftungsdeckungen, die auf den Verkauf über Plattformen ausgerichtet sind. S&P Schulz & Partner empfiehlt eine Deckungssumme von mindestens 5.000.000 Euro (besser 10.000.000 Euro) zu vereinbaren, insbesondere wenn das Risiko von Personenschäden besteht. Zudem sollte sichergestellt werden, dass eventuelle Exporte nach USA/Kanada mitversichert sind, da Händler, die Waren aus Nicht-EU-Ländern importieren und weiterverkaufen, als Hersteller haften.
- Risikomanagement und Vertragsprüfung: Ein umfassendes Risikomanagement ist entscheidend. Händler sollten sicherstellen, dass ihre Verträge mit Lieferanten und Amazon klare Haftungsregelungen enthalten. Dies ist besonders wichtig, um Klarheit über die Gefahrtragung und Haftung zu schaffen. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob die verkauften Produkte alle Sicherheitsanforderungen erfüllen und ob besondere Risiken bestehen, die abgedeckt werden müssen. Eine detaillierte Vertragsprüfung hilft dabei, die Haftung im Schadensfall besser zu managen.
- Erstellung einer Amazon-konformen Versicherungsbescheinigung: Eine spezifische Herausforderung ist die Ausstellung einer Amazon-konformen Versicherungsbescheinigung, die die Bedingungen erfüllt und Amazon als Mitversicherter nennt. S&P Schulz & Partner unterstützt Händler dabei, die notwendigen Nachweise für Amazon zu erstellen und sicherzustellen, dass die Versicherungspolicen alle Anforderungen erfüllen.
Fazit:
Die neuen Anforderungen von Amazon stellen Händler und die Versicherungsbranche vor neue Herausforderungen. Insbesondere die Forderung, Amazon als Mitversicherter in die Betriebshaftpflichtversicherung aufzunehmen, ist für viele europäische Versicherer und Händler ungewohnt und bringt neue rechtliche und operative Herausforderungen mit sich. S&P Schulz & Partner Versicherungsmakler bietet hier maßgeschneiderte Lösungen an, die sowohl die Interessen der Händler schützen als auch die strengen Vorgaben von Amazon erfüllen. Die Kombination aus spezialisierter Betriebshaftpflichtversicherung, fundiertem Risikomanagement und präziser Vertragsprüfung hilft den Online-Händlern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: den erfolgreichen Vertrieb ihrer Produkte auf der Plattform Amazon.