Die Zollbürgschaft als Instrument in Zeiten neuer Herausforderungen – mit Fokus auf Liquidität und US-Zölle.

Seit April 2025 erhebt die US-Regierung „reziproke“ Zusatzabgaben von 10 % auf alle Importe weltweit. Für Waren aus der EU gilt zusätzlich ein Basiszollsatz von 15 %, sofern der reguläre Zollsatz darunter liegt. Besonders betroffen sind Stahl- und Aluminiumprodukte, deren Importzölle zum 4. Juni 2025 auf bis zu 50 % erhöht wurden.
Für Importeure bedeutet dies eine deutlich höhere Zoll- und Abgabenlast, die oftmals sofort fällig ist. Ohne geeignete Instrumente drohen Liquiditätsengpässe, welche die operative Handlungsfähigkeit erheblich einschränken können. Die Zollbürgschaft gewinnt unter diesen Rahmenbedingungen an strategischer Relevanz.
Die Zollbürgschaft - Absicherung durch eine Kautionsversicherung
Die Zollbürgschaft ist eine Form der Kautionsversicherung, bei der ein Versicherungsunternehmen als Bürge für fällige Einfuhrabgaben eintritt – z. B. im Rahmen von Zahlungsaufschüben, Zolllagerverfahren oder der vorübergehenden Verwendung.
Kernvorteil: Unternehmen müssen die Einfuhrabgaben nicht sofort begleichen, sondern erhalten wertvolle finanzielle Flexibilität – ohne ihre Banklinien zu belasten.
Liquidität bewahren – durch Entlastung der Kreditlinie
Ein zentrales Argument für die Zollbürgschaft über eine Kautionsversicherung ist der Erhalt der operativen Liquidität. Anders als bei einer klassischen Bankbürgschaft bleiben bestehende Kreditlinien bei der Hausbank unberührt bzw. Liquidität wird nicht zusätzlich gebunden. Das schafft finanziellen Spielraum für Investitionen, Materialbeschaffung oder operative Vorleistungen. In Zeiten, in denen hohe Einfuhrzölle Zahlungsströme auslösen können, ist diese Entkoppelung von eigenen Mitteln oder einem Bankkredit ein entscheidender Vorteil – insbesondere für mittelständische Unternehmen, die gleichzeitig auf Liquiditätsreserven und schnelle Reaktionsfähigkeit angewiesen sind. Durch eine Zollbürgschaft kann also mehr Planungssicherheit geschaffen werden.
Mehrwert der Zollbürgschaft in Zeiten hoher US-Zölle
- Liquidität und Planungssicherheit: Abgaben müssen nicht sofort beglichen werden und bleiben abwickelbar.
- Vermeidung von Absatzverzögerungen: Besonders bei Strafzöllen bis 50 % wird der Liquiditätsbedarf massiv – die Bürgschaft verhindert Zahlungshindernisse.
- Wettbewerbsvorteil gegenüber klassischen Bankbürgschaften: Versicherungsbürgschaften belasten keine Kreditlinien und sind oft günstiger in Prämie
- Positive Signalwirkung gegenüber Zollbehörden: Bonität und Verlässlichkeit werden dokumentiert – relevant in Zeiten häufiger US‑Kontrollen.
Mögliche Zielgruppen für die Zollbürgschaft sind:
- Importeure und Speditionen
- Metallverarbeiter und Automobilzulieferer
- Unternehmen mit hohem Zollrisiko aufgrund spezifischer Zollpakete
Fazit
Die Zollbürgschaft ist in einem volatilen internationalen Umfeld ein bewährtes Instrument zur Sicherung finanzieller Stabilität und operativer Handlungsfähigkeit. Sie ermöglicht es Unternehmen, ihre Liquidität gezielt zu steuern, Kreditlinien bei Banken zu entlasten und gleichzeitig zollrechtliche Anforderungen rechtskonform und effizient zu erfüllen.
Als etablierte Lösung stärkt sie die Position gegenüber Zollbehörden, schafft Vertrauen bei Partnern und gibt insbesondere exportorientierten Unternehmen die notwendige Sicherheit, auch unter erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen handlungsfähig zu bleiben.
Unternehmen, die auf einen erfahrenen und anerkannten Versicherungsbürgen setzen, profitieren von hoher Akzeptanz, professioneller Abwicklung und strategischem Handlungsspielraum.
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